Ein Karate-Ausflug in die Dübener Heide

Es ist mittlerweile zu einer schönen Tradition geworden, dass zahlreiche Mitglieder des 1.Karate-Do Egeln e.V. in der vorletzten Sommerferienwoche einen gemeinsamen Ausflug in ein Trainingslager unternehmen, bei dem neben dem Sport auch Spaß und Spiel nicht zu kurz kommen. In diesem Jahr war das Reiseziel das Kiez Friedrichsee in der Dübener Heide. Vom 24. bis zum 28. Juli sind etwa 50 Vereinsmitglieder, ein bunter Mix aus unserer Nachwuchsgruppe, Jugendlichen, unserem Leistungskader, Trainern und betreuenden Eltern mit Kleinbussen angereist, bis auf unseren Selbstverteidigungstrainer, der hierfür ein ähnlich hoch motorisiertes Motorrad genutzt hatte. Es ist nicht immer leicht, eine geeignete Unterkunft für eine Reisegruppe in Vereinsstärke zu finden, welche gleichzeitig die Möglichkeit zum Training in einer Halle, Badefreizeit an einem See, Wanderungen durch den Wald bei gleichzeitiger Abgeschiedenheit zur Ruhe und Erholung zu bieten.

Das Kiez Friedrichsee in der Dübener Heide ist dafür wie geschaffen: eine durch die Saaleeiszeit im Mittelpleistozän geprägte Endmoränenlandschaft mit überwiegend sandigen Böden, weiten Wäldern und wassergefüllten kleinen Tagebaurestlöchern aus dem ehemaligen Braunkohletagebau.

Pünktlich zur Einfahrt mit den Bussen in die Waldlandschaft zum Kiez fallen die Temperaturen auf angenehme Werte und die Luft riecht wie ein Vollbad in der Badewanne. Während man bei der Busfahrt auf den dortigen Wegen an eine Safari denkt, zeigt der Blick auf das Handy das Ende der Zivilisation an. Das Kiez selbst taucht dabei ebenso plötzlich im Wald auf wie die Reste der Domburg im Hakel, aber es ist liebevoll gestaltet. Unsere Zimmer waren zusammenliegend, anbei mit einer Großterrasse auf dem Dach des Speisesaals. Dieser Bereich konnte sehr gut für unseren traditionellen Frühsport, bei dem wir alle einen Lagertanz einstudieren (müssen), aber auch zum Beisammensein und für unsere Grillabende genutzt werden. 
Da der Internetempfang bei der Entstehung der Landschaft im Pleistozän vermutlich nicht deutlich schlechter war, mussten die Handys nicht wie üblich eingesammelt werden, damit die Kinder abends auch mal in einen Dialog treten. Abseits von der mobilen Datenübertragung ist das Kiez ein schönes Trainingslager für Vereine und Sportgruppen mit hilfsbereiten und freundlichen Personal. Frühstück, Mittag und Abendessen waren kiezartig einfach, aber dennoch geschmackvoll und insbesondere liebevoll zubereitet und aufgestellt.

Unser diesjähriges Training verschiedener Grundtechniken zur KATA Bassai Dai, die Anwendungen im Bunkai und noch etwas weniger formell im Rahmen der Selbstverteidigung, fiel allen bei diesem schon fast Kun-Fu-Film artigen Ambiente in der Dübener Heide etwas leichter. Die Badefreizeit an den kleinen Seen am Kiez brachte angenehme Ab-wechslung zum Schwitzen während der Falltechniken und Armhebel, auch wenn das Wetter in den Tagen unseres Aufenthaltes nicht immer heiß und sonnig war. Wieder ein Abenteuer für die Kinder und Jugendlichen war auch unsere diesjährige Nachtwanderung entlang eines gekennzeichneten Weges, aber entsprechend gruselig durch aufwändige Kostümierung und Storyline ausgestaltet. Besonders bei der weibliche Jugend führt ein plötzlich auftauchender Waldgeist oder ein Kopfloser mit Axt zu sehr hohen Lautstärken, aber alle verstehen die Gaudi und kommen schmunzelnd in die Unterkunft zurück. So war auch in diesem Jahr unser Ausflug eine runde Sache. Wir erlebten einen tollen Mix aus Training, Fitness mit Elementen aus Spaß und Spiel, Selbstverteidigung und erstmalig in diesem Jahr auch mit Einheiten zum Leisten Ersten Hilfe bei akutem Herz-Kreislauf-Stillstand. Die Leser dieses Reiseberichtes, insbesondere an unserem Vereinssport interessierte Eltern mit Kindern sollen jetzt jedoch nicht denken, dass diese Kenntnisse bei uns aufgrund unseres Trainings bitter nötig sind. Aber das Leisten von Hilfe bei Bedarf liegt ebenso in der Philosophie unseres Sports. Die Kinder haben im diesjährigen Lager auch wieder eine Prüfung zum kleinen Samurai ablegen können und schön war auch die Willkommenstaufe neuer Mitglieder, bei der die gruseligen Kostüme aus der Nachtwanderung einen zweiten Einsatz fanden. Schlussendlich hatten wir alle schöne Tage mit Training, aber auch mit Erholung erleben dürfen. Unser Dank gilt abschließend den Eltern, die ihren Kindern diesen Ausflug ermöglicht haben, den Betreuern und nicht zuletzt dem Kiez Friedrichsee, welches wir angenehm in Erinnerung behalten werden.

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