Kobudo „alte Kriegskunst“ bezeichnet die Kampfkunst mit den auf Okinawa (Japan) entwickelten Bauernwerkzeugen, welche als Waffen verwendet wurden.

Der Kampf mit Waffen hat auf Okinawa eine lange Tradition. Typisch ist auch, dass die waffenlosen Kampftechniken sich immer synchron der Kampftechniken mit Waffen entwickelten, wie die zwei Räder an der gleichen Achse eines Wagens.

Das RYÛKYÛ KOBUDÔ, wie wir es heute kennen und üben, lässt sich bis zu SAKUGAWA TÔDI (05.03.1733-07.07.1815) zurückverfolgen, dem Urvater des TÔDE (dem heutigen KARATE), der auch BUKI-JUTSU (Kampftechniken mit Waffen) übte. RYÛKYÛ KOBUDÔ wurde in der Folge durch viele Meister bis zum heutigen Tag weitergegeben.

Waffen des RYÛKYÛ KOBUDÔ sind beispielsweise:

- "ROKU-SHAKU-BÔ", der ca. 182cm lange Stock, gilt als wichtigste und am schwersten zu beherrschende Waffe im RYÛKYÛ KOBUDÔ. Er wurde zur täglichen Arbeit auf dem Feld aber auch als Waffe benutzt. Heute gibt es 13 anerkannte BÔ-KATA, aber es werden wesentlich mehr als nur diese Formen geübt. Der original BÔ aus Okinawa wird nur aus roter Eiche hergestellt, ist etwas flexibel und konisch (an beiden Ende schmal zulaufend).

SAI - Dreizackige Metallgabeln, welche im Allgemeinen paarweise benutzt werden um zu blocken oder zu "durchbohren". Ursprünglich aus China nach Okinawa gekommen, sind SAI-Gabeln seit je her Waffen für den Kampf.

ÊKU - Ein Ruder oder Paddel, welches von den Fischern Okinawas benutzt wurde. Diese Ruder waren von Hand gefertigt und variierten in Größe und Form von Dorf zu Dorf. Die typische Technik, die diese Kata kennzeichnen, ist die Spitze des Ruders in den Sand zu "graben" und dem Gegner dann ins Gesicht zu schlagen, bevor er angreift.

KAMA - Eine weitverbreitete Sichel mit einem scharfen gebogenen Stahlblatt und einem hölzernen Handgriff, welche durch das Volk von Okinawa für eine Vielzahl von landwirtschaftlichen Tätigkeiten genutzt wird. Als Waffe wird sie normalerweise paarweise verwendet (NICHÔ-KAMA).

TINBÊ (Schild) und RÔCHIN (Dolch / kurzer Speer) - Dies waren Hilfsmittel der einheimischen Fischer. Das Schild war meist ein Schildkrötenpanzer und der kurze Speer wurde benutzt um Fische zu töten, wenn das Netz eingeholt wurde.

TEKKÔ - Ursprünglich war das TEKKÔ ein Metallhufeisen, welches im Inneren des KIMONO getragen wurde, um sich im Selbstverteidigungsfall damit wehren zu können. Es wurden immer zwei Hufeisen so zusammengebunden, dass ein (geschlossener) Handgriff entstand.

NUNCHAKU - Dies war ursprünglich ein hölzernes Pferdezaumzeug oder ein Dreschflegel und konnte im Inneren des KIMONO verborgen werden. Wenn es wie eine Acht geschwungen wird, entwickelt sich eine enorme Kraft.

TUNFA - Ursprünglich war dies der abnehmbare Handgriff eines kleinen Mühlsteins, der benutzt wurde, um Reis, Mais, Bohnen, usw. zu mahlen. Paarweise verwendet und in einer Acht geschwungen, entwickelt dieses Hilfsmittel eine geradezu unglaubliche Kraft.

Jeweils dienstags von 18.30 Uhr bis 19.30 Uhr trainieren wir Kobudo in der Sporthalle am Hunnengraben in Egeln.

Quelle: http://www.kobudo-tesshinkan.eu

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